
Vorletztes Wochenende waren wir endlich mal wieder an der Nordsee. Natürlich hatten wir dafür einen wichtigen Grund: Es gab noch einiges an Equipment, dass von den Vorbesitzern im Wohnmobil gelassen wurde und das wollten wir testen.
Brauchen wir das? Müssen wir etwas nachkaufen? Außerdem wollten wir weitere Stellplatz-Erfahrungen sammeln: Wie ist das eigentlich so auf einem Stellplatz? Was darf man? Was gibt es?

Sicherlich war es auch für Moe und uns ein wichtiger Test: Können wir, mit dem was wir aktuell an Board haben, wirklich gut leben? Fehlt noch etwas Wichtiges zum Wohlbefinden? Wie geht es Moe mit seinen Schlafplätzen? Hat er übermäßig Stress?
Da wir das Mal davor auf einem Stellplatz in der Nähe unserer Familien waren, hatten wir ja sozusagen immer das Netz mit doppeltem Boden. Wir konnten uns immer darauf verlassen, dass jemand in der Nähe wäre, hätten wir größere Probleme (und mit der Nahrungsversorgung hat es auch ganz wunderbar geklappt. 😉 ).
Nein, dieses Mal wollten wir es wirklich ohne Absicherung testen. Nordsee pur!

Meldorf: 2 Nächte.
Unser erster Stop (nachdem wir Wasser aufgetankt hatten) war ein Stellplatz bei Meldorf. Direkt hinter dem Deich gelegen, mit einer fantastischen Aussicht auf den See auf der anderen Seite.
Leider kamen wir schon relativ spät und bei ordentlich Wind dort an. Unser Mobil stand extrem schief, sodass wir probieren mussten, dies irgendwie auszugleichen – mit zweifelhaftem Erfolg. 🙂
Wir stellten schnell fest, dass unser Wagenheber kaputt ist – wieder ein Punkt mehr auf der Einkaufsliste.

Also fuhren wir nur auf die Keile, was schon ein wenig Ausgleich brachte. Ein neuer Wagenheber ist mittlerweile eingezogen, also sollte es das nächste Mal mit den Stützen deutlich einfacher gehen.
Moe fand Meldorf super und wir auch. Morgens war es herrlich still auf dem Deich. Wir gingen unsere Runde, Moe konnte sich sein Futter erarbeiten (und sich den ein oder anderen Hasenköttel gönnen).
Am Nachmittag und einer riesigen Portion Kaffee beschlossen wir, noch eine Runde Geocachen zu gehen. Hah! Und wer hat den Cache gefunden? Jaha.
Ich war sehr happy, denn wenn man die Lösung gefühlt ganz dicht vor Augen hat, sich das aber als falscher Hinweis entpuppt und man dann doch die richtige Lösung hinter einem Lieblingstier findet – ja, dann kann man schon etwas stolz auf sich sein. 😉

Nach einer weiteren, herrlichen Nacht in Meldorf fuhren wir weiter. Es sollte dieses Mal deutlich ruhiger werden (der Stellplatz in Meldorf hat Platz für über 30 Mobile, ist aber seeehr hundefreundlich!).
Stellplatz in Norderheverkoog
Der Stellplatz in Norderheverkoog ist ein kleiner, familiengeführter Stellplatz und wirklich sehr hübsch angelegt. Platz ist dort für 10 Mobile, das heißt, man sollte nicht zu spät am Tag dort hinkommen.
Als wir ankamen, stand dort nur ein weiteres Mobil. Ein Schweizer – und dabei sollte es auch bleiben. Die Tagespauschale von 10 Euro beinhaltet Übernachtung, Strom, Wasser und Entsorgung – sehr fair, wie ich finde. Dennoch ist unser Ziel natürlich, eher kostenfrei zu stehen und nur für gelegentlich Strom und Wasser zu zahlen.

Der Stellplatz lag, bis auf die vor dem Hof entlang führende Landstraße, sehr ruhig. Dort ist einfach nichts.
Nach einem kurzen Spaziergang über einen Feldweg kommt man direkt zum Deich und ins Naturschutzgebiet, in dem sich die Schafe und ihre Lämmer tummelten. Hach, war das wunderbar! Moe ist erstaunlich ruhig geblieben, obwohl er sich mit Sicherheit gefragt hat, warum er eigentlich nicht fotografiert wurde.

Sorry Moe – aber da konnte ich einfach nicht widerstehen. Es war der perfekte Zeitpunkt, mein neues Tele-Objektiv mal auszuprobieren und zu schauen, ob sich diese 1,5 Kilo extra (ja, so habe ich auch geschaut) wirklich lohnen. Ich bin der Meinung: Aber sowas von. Dazu gibt es aber bestimmt noch mal einen eigenen Beitrag. 😉
Der Stellplatz ist also gut gelegen, um Fahrradtouren (zum Beispiel zum Leuchtturm Westerhever) oder längere Spaziergänge zu machen. Internet ist sogar mit LTE-Geschwindigkeit verfügbar – allerdings gibt es außer Ruhe und Natur nichts. Wirklich nichts. Für uns war das paradiesisch.

Eine Nacht auf dem Stellplatz hat aber dennoch gereicht, denn wir wollten weiter. St. Peter-Ording wartete auf uns (unsere Gasflasche war auch leer. Noch ein Grund, den Platz zu wechseln. 😉 ).
Tagesparkplatz St. Peter-Ording
Ist das lange her! An St. Peter-Ording habe ich beste Erinnerungen. Ein Freiluft-Strandkonzert mit Madsen, zum Beispiel. Da waren die noch nicht bekannt und haben noch gute Musik gemacht.

Dieses Mal wollten wir uns ein paar Stunden lang die Sonne auf die ausgebleichten Schienbeine scheinen lassen und: Mit Kaffee und den Füßen im Sand ausspannen. WAR DAS SCHÖN!

Auch an diesem Tag ist unsere Einkaufsliste angewachsen. Ich habe festgestellt, dass ich gar keine Flip Flops mehr habe – essentiell, natürlich. Auch ein Hut oder ein ähnlicher Kopfschutz wäre nicht so dumm. Von Sonnencreme gar nicht zu sprechen…

Da wir, bevor wir in St. Peter angereist sind, noch eine Gasflaschen-Füllung auftreiben konnten (zu einem absoluten Premium-Preis von 25 € – normalerweise kostet die Füllung 16 €…), konnte ich auch endlich so richtig kochen. Ich liebe es, auf Gas zu kochen und habe mich direkt mal ausgelebt.

Wir haben außerdem 2 große Spaziergänge am Strand unternommen, bei denen Moe die absolute Hauptperson war. Und wie man auf dem nachfolgenden Video erkennen kann, hat sich Moe so richtig gefreut.
Also ernsthaft: Für den war St. Peter wohl das Paradies. So sehr getobt wie dort hat er schon lange nicht mehr.
Das muss wohl dieses sagenumwobene Nordsee-Klima sein, von dem alle sprechen… (Mit einem Klick auf das Foto öffnet sich das Video).

Ich konnte mich gar nicht satt sehen, wie sehr sich Moe gefreut hat. Leider habe ich nicht so viel filmen können, wie ich es wollte, aber ich denke, ihr bekommt einen kleinen Eindruck.
Hier habe ich nämlich noch ein weiteres Video von dem strandverrückten Moe. Übrigens: Er war davor schon in der Nordsee, da ist er mindestens genauso abgegangen – nur konnte ich das sooo schnell nicht festhalten.

Nach der ersten Runde war aber erst einmal Ruhe angesagt. Wir bereiteten Moe sein Plätzchen aus. Er hat ein wenig schlafen können, aber so richtig entspannen war nicht angesagt.
Ich behaupte auch mal frech, dass das an Herrchen liegt – der kann manchmal auch nicht still sitzen und hampelt dann die ganze Zeit auf, um und am Mobil herum.

Nu ja. Mir war klar, was ich wollte: Kaffee trinken und auf den Abend warten. Der kam nämlich langsam und ich erhoffte mir ein schönes Abendlicht.
Die Lichtstimmung war aber eher ein Wechsel zwischen diesig und schön, sodass es gar nicht so einfach war, anständige Fotos zu machen.

Und auch wenn die Ausbeute am Ende eher mager war, hat es sich dennoch gelohnt. Das neue Objektiv ist wirklich super, wenn auch echt schwer. Moe hatte mit Sicherheit seinen Spaß und wir haben mal wieder festgestellt:
Nordsee ist genial.
Ja, ich weiß, dass das irgendwie fies ist, weil wir direkt an der Ostsee wohnen und ich mich echt nicht beschweren sollte. Mein Herz hängt aber nunmal an der Nordsee – da kann ich nichts machen.

Nochmal kurz zu diesem Tagesstellplatz: Bezahlt haben wir 10 €, dafür ist dann auch nix weiter drin. Das empfinde ich schon als relativ teuer, dass man dort auf dem Strand stehen darf (und der Müll entleert wird). Dennoch ist es natürlich genial. Bis 22:30 Uhr darf man dort offiziell stehen, wir sind allerdings schon früher aufgebrochen (da wir an dem Abend noch nach Hause wollten).
Wir waren mit Sicherheit nicht das letzte Mal dort. Moe hat sich pudelwohl gefühlt und wir natürlich auch. Wenn der Platz noch zum Übernachten ausgelegt wäre, wäre das absolut ein Traum. Andererseits verständlich, dass dem nicht so ist.
Rücksichtslose Autofahrer, die mit Vollspeed auf dem Parkplatz herum rasen, lärmende Menschen, unangeleinte Hunde – das haben wir auch sehen können, aber beschlossen, uns dieses Mal nicht aufzuregen.

Wir haben uns eine ruhige Ecke gesucht und waren dort bestens aufgehoben.
St. Peter – wir kommen definitiv wieder! (Allerdings nicht zur Hauptsaison.)